GewerkschaftsGrün begrüßt den heute verhandelten Tarifkompromiss der IG Metall in Baden-Württemberg

GewerkschaftsGrün in Baden-Württemberg erklärt zu dem heute gefundenen Kompromiss der Tarifparteien in Baden-Württemberg:
GewerkschaftsGrün begrüßt, dass sich die IG Metall im Baden-Württemberg beim Thema Übernahme von Auszubildenden und der Formulierung von Einsatzbedingungen von Leiharbeit in den Verhandlungen mit Ihren wesentlichen Forderungen durchsetzen konnte.

Der erfolgreiche Abschluss der Ausbildung ist damit nicht mehr automatisch der Einstieg in eine Kette von befristeten Arbeitsverträgen. Die gefundene Kompromiss-formel gibt den Auszubildenden eine planbare Zukunft und Sicherheit für Ihre Ent-scheidungen, berücksichtigt dabei aber die individuellen Bedürfnisse der Ausbildungsbetriebe und stärkt die Rolle des Betriebsrats bei der Personalplanung.

Auch im Bereich der Leiharbeit konnte die IG Metall einen wichtigen Schritt nach vorne machen. GewerkschaftsGrün hätte sich vom Arbeitgeberverband Gesamtmetall jedoch mehr Kompromissbereitschaft gewünscht – es geht letztendlich um deren Facharbeitskräfte und dem Verbleib von Know-How in ihren Unternehmen. Bei einem Angebot zur Übernahme nach 18, spätestens nach 24 Monaten kann nicht mehr davon ausgegangen werden, dass der Leiharbeitnehmer zum Abbau betrieblicher Spitzen eingesetzt war. Den Betriebsräten wird hier jedoch mehr Mitspracherecht eingeräumt. Eine einheitliche Regelung konnte nicht gefunden werden, so dass es an den Betriebsräten liegt, welche individuellen Vereinbarungen sie mit ihren Unternehmen treffen.

Gerade im Bereich der erneuerbaren Energien finden wir Unternehmen, die bis über die Hälfte ihrer Belegschaft aus Leiharbeit und mit Werksverträgen rekrutieren. Für GewerkschaftsGrün gehört zu einer ökologischen und sozial nachhaltigen Perspektive in einer wachsenden Industrie im Bereich der erneuerbaren Energien sowohl eine gesunde Umwelt als auch faire Arbeitsbedingungen für die Beschäftig-ten. Mit der von IG Metall erzielten Verhandlungsergebnis konnte im Bereich der Leiharbeit aber Perspektiven für Arbeitnehmende und Betriebsräte eröffnet werden.

Ein wichtiger Impuls für die Wirtschaft ist der Anstieg der Entgelte der über 800.000 Beschäftigten in Baden-Württemberg um 4.3%, der über den zu erwartenden Inflationsrate liegen dürfte und der den Beschäftigten damit ein effektives Lohnplus beschert. Der Abschluss stärkt die Binnennachfrage in Deutschland und sorgt im europäischen Vergleich zu einer Verringerung der Leistungs- und Wettbewerbsverzer-rung.

GewerkschaftsGrün sieht in den Verhandlungsergebnissen, die insgesamt unter der Belastungsgrenze der Unternehmen liegen, eine erheblich Stärkung der Perspektive und Rechte der Arbeitnehmenden in der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg, sowie der 3.6 Millionen Arbeitnehmenden der Branche deutsch-landweit.19

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