Die Ansiedlung von Tesla in Brandenburg und Berlin ist ein wichtiges Signal für die Schaffung industrieller Arbeitsplätze in der sozial-ökologischen Transformation. Dabei heißt sozial aber auch sozialpartnerschaftlich. Die Basis der Arbeitsbeziehungen in Deutschland ist die Tarifautonomie. Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände handeln Tarifverträge aus.
Tarifverträge sind auch für einen US-amerikanischen Konzern, der für die Zukunft stehen will, kein nice-to-have. Tesla tritt mit den Arbeitgebern der Region in einen Wettbewerb um Arbeitskräfte ein und soll sich dabei an faire Bedingungen halten. Die von Tesla in Aussicht gestellte „Orientierung am Tarifvertrag“ reicht dafür nicht aus. Damit haben Gewerkschaften, Arbeitnehmer*innen und Unternehmen schlechte Erfahrungen gemacht. Ein nichttarifgebundener Arbeitgeber kann auf diesem Weg von tarifgebundenen Arbeitgebern gezielt Arbeitnehmer*innen dadurch abwerben, dass er beispielsweise einen hohen Einstiegslohn anbietet, aber schlechte Bedingungen z.B. bei Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Urlaub, Arbeitszeit, Zuschlägen für Arbeit zu ungünstigen Zeiten und späterem Lohnaufstieg vereinbart. Die Unternehmen in der Region, die sich an den IGM-Tarifvertrag gebunden haben, sollen im Wettbewerb um Arbeitskräfte nicht die Dummen sein.
GewerkschaftsGrün Brandenburg und Berlin fordern Tesla auf, dem Verband der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg (VME) beizutreten. Damit wäre Tesla tarifgebunden.
Verwandte Artikel
Kirchliches Arbeitsrecht jetzt grundlegend reformieren!
Am 29.1.2024 endeten die Gespräche der Koalitionsparteien mit den Kirchen über das kirchliche Arbeitsrecht. Der Ball für eine Reform liegt damit im Feld der Abgeordneten der Fraktionen. Drei bündnisgrüne Gremien,…
Weiterlesen »
Unsere Jahrestagung 2023!
mit unseren Gästen in Kreis der Delegierten: Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Katharina Dröge, Fraktionsvorsitzende B90/ Die Grünen im Bundestag Katrin Langensiepen, Mitglied des Europäischen Parlaments…
Weiterlesen »
Gute Arbeitsbedingungen und selbstbestimmte (Lebens-) Arbeitszeiten statt höheres Renteneintrittsalter
GewerkschaftsGrün Baden-Württemberg hat einen Offenen Brief an den baden-württembergischen Finanzminister, Danyal Bayaz, geschickt als Antwort auf seinen Vorstoß, ein höheres Renteneintrittsalter sei „unvermeidbar“.
Weiterlesen »