In der Corona-Krise werden bestehende Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten sichtbar und besonders davon betroffen sind immer noch die Frauen. Uns – GewerkschaftsGrün – geht es um die die Frauen, die in systemrelevanten Berufen viel zu wenig verdienen. Es geht uns um Minijobs, Entgeltdiskriminierung, Mindest-Kurzarbeitergeld, um Zeitsouveränität und wir fordern vor allem, dass die Tarifbindung gestärkt werden muss. Es geht uns um den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wir brauchen mehr Gewerkschaft – mehr Gleichstellung – mehr denn je!
Gerade die Frauen halten in Zeiten von Corona das Leben am Laufen. Sie sind „systemrelevant“ – in der Pflege, im Krankenhaus, in der Reinigungsbranche, in der Kita oder im Supermarkt. Applaus hilft den Frauen aber nicht weiter. Sie bekommen weiterhin viel zu niedrige Löhne und das bedeutet dann später für viele Frauen Armut im Alter. Frauen verdienen auch immer noch weniger als Männer. Das so genannte Entgelttransparenzgesetz hilft hier kein Stück weiter.
In der Corona-Krise sind Frauen oft die Verliererinnen. Als Beschäftigte in Minijobs waren sie die Ersten, die ihren Job im Lockdown verloren haben. Arbeitslosengeld oder Kurzarbeitergeld bekommen diese Frauen nicht, denn sie haben ja nicht sozialversicherungspflichtig gearbeitet.
Auch die Frauen, die durch den Lockdown in Kurzarbeit sind, stehen oft schlechter da als ihre männlichen Kollegen. Kurzarbeit sichert zwar zahlreiche Jobs, aber gerade für Frauen führt das Kurzarbeitergeld häufig zu empfindlichen finanziellen Einbußen. Ein Grund dafür ist auch, dass Frauen seltener als Männer von einer tarifvertraglich vereinbarten Aufstockung des Kurzarbeitergeldes profitieren.
Handlungsbedarf besteht aber nicht nur bei der Bezahlung, sondern auch bei der Arbeitszeit. Denn es sind heute immer noch in der Regel die Frauen, die Arbeit und Kinder miteinander vereinbaren müssen. Deshalb brauchen insbesondere Frauen bessere Rahmenbedingungen. Daher sollen sie mehr über Umfang, Lage und Ort ihrer Arbeitszeit bestimmen können. Es geht darum, dass Frauen Zeitsouveränität erhalten, damit Arbeit besser ins Leben passt.
Die Corona-Krise darf nicht zum Rückschritt für die Gleichstellung werden. Frauenberufe müssen endlich fair und gut entlohnt werden. Und das funktioniert am besten mit guten Tarifverträgen. Deshalb rufen wir dazu auf, dass sich Frauen in Gewerkschaften organisieren.
Wir brauchen mehr Gewerkschaft – mehr Gleichstellung – mehr denn je!
Deshalb fordern wir:
- eine Stärkung der Tarifbindung, denn wir brauchen mehr gute Tarifverträge.
- eine Aufwertung der systemrelevanten und sozialen Berufe, denn die Beschäftigten haben bessere Löhne, Wertschätzung und Anerkennung verdient.
- ein echtes Entgeltgleichheitsgesetz, um gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit durchzusetzen.
- ein Mindest-Kurzarbeitergeld, damit alle vom Kurzarbeitergeld leben können.
- dass Minijobs endlich sozialversicherungspflichtig werden. Nur so sind Beschäftigte besser vor Altersarmut geschützt.
- eine wirksame Frauenquote in den Aufsichtsräten und Vorständen großer Unternehmen und eine Reform des Wahlrechts, die sicherstellt, dass Frauen und Männer paritätisch in den Parlamenten vertreten sind.
Dafür müssen wir gemeinsam streiten und kämpfen!
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