Zur Debatte um ständige Erreichbarkeit von Beschäftigten und den Äußerungen von Arbeitsministerin von der Leyen erklärt Beate Müller-Gemmeke, Sprecherin für Arbeitnehmerrechte:
Privat muss auch privat bleiben – alle Beschäftigten haben das Recht, in der wohlverdienten Freizeit unerreichbar zu sein. Die Appelle von der Arbeitsministerin sind also keine Innovation, sondern eine Selbstverständlichkeit, greifen aber viel zu kurz. Beim Schutz vor psychischen Gefährdungen geht es um viel mehr als darum, dass von Beschäftigten keine permanente Erreichbarkeit abverlangt werden darf. Die Ministerin muss endlich auch andere arbeitsbedingte Stressfaktoren in den Blick nehmen wie beispielsweise stetige Arbeitsverdichtung, überlange Arbeitszeiten oder ungesunde Schichtmodelle.
Die Ministerin muss also eine Anti-Stress-Verordnung auf den Weg bringen und den ganzheitlichen Ansatz im Arbeitsschutz auch im Bereich der psychischen Gefährdungen konkretisieren. Was fehlt, sind eine Verordnung und technische Regelungen, die den Betrieben klare Vorgaben beim Umgang mit psychischen Belastungen am Arbeitsplatz an die Hand geben und die Aufsichtsbehörden in die Lage versetzen, hier tätig zu werden.
Öffentlichkeitswirksame Appelle an die Arbeitgeber sind zu wenig! Die Ministerin sollte endlich handeln und damit das Thema im Sinne der betroffenen Beschäftigten ernst nehmen.
Verwandte Artikel
Transformation: Austausch zwischen Gewerkschaften und Grünen
Claudia Bogedan, Geschäftsführerin der Hans-Böckler-Stiftung und Jan Otto, erster Bevollmächtigter der IG Metall Berlin, hatten am Wochenende zur Veranstaltung „Arbeit.Betrieb.Klima – Grüne Perspektiven auf Wirtschaft und Transformation“ in Berlin eingeladen. Auf dem Podium diskutierten Grüne aus dem Bundestag, Parteispitze, Berliner Abgeordnetenhaus und GewerkschaftsGrün, Vertreter:innen von DGB, EVG, IG BCE und IG Metall sowie Wissenschaftler:innen. Über 150 Gäste hatten sich angemeldet.
Weiterlesen »
Solidarität mit Israel
Wir denken an die vielen Opfer und ihre Familien – ihnen gilt unser Mitgefühl.
Wir blicken mit Entsetzen auf die feigen und menschenverachtenden Terrorakte gegen den Staat Israel und seine Bevölkerung. Menschen wurden auf brutalste Weise getötet, misshandelt oder als Geiseln verschleppt, darunter Frauen und kleine Kinder. Dieser terroristische Angriff der Hamas auf Israel macht uns fassungslos und sprachlos. Es sind unvorstellbare Verbrechen gegen unschuldige Frauen, Kinder, Männer, die durch nichts zu rechtfertigen sind. Wir verurteilen diesen Terror und die menschenverachtenden Gewaltakte der Hamas auf das Schärfste. Derart menschenfeindlichen Aktivitäten müssen mit allen rechtsstaatlichen Mitteln bekämpft werden.
Weiterlesen »
Unter 25-Jährige müssen weiter von Jobcentern betreut werden!
22.08.23 Die Pläne von Heil und Lindner, die Zuständigkeit für unter 25-Jährige von den Jobcentern auf die Bundesagentur für Arbeit (BA) zu übertragen, stoßen auf Ablehnung der Sozialpolitiker*innen der grünen…
Weiterlesen »