Zu der bevorstehenden Einführung der Branchenzuschläge in der Leiharbeit und den Spekulationen seitens der Arbeitgeberseite, erklärt Beate Müller-Gemmeke, Sprecherin für Arbeitnehmerrechte:
Die Arbeitgeberseite reagiert immer mit den gleichen Reflexen auf bevorstehende Lohnsteigerungen und Änderungen auf dem Arbeitsmarkt: Sie schürt Ängste in der Bevölkerung, dass Arbeitsplätze verloren gehen und Jobs ins Ausland verlagert werden. Das ist pure Panikmache und entbehrt jeder Realität.
Mit der Leiharbeit soll keine Niedriglohnlinie in den Betrieben eingezogen werden. Sie soll vielmehr den Unternehmen Flexibilität geben, um personelle Engpässe und Auftragsspitzen abzufedern. In diesem Sinne müssen konsequent Branchenzuschläge für alle Branchen oder eine gesetzliche Equal Pay-Regelung eingeführt werden. Davon profitieren die Leiharbeitskräfte und das ist gerecht.
Die Spekulationen, dass dies insbesondere die Geringqualifizierten trifft, ist nicht nachvollziehbar. Nicht die Höhe der Branchenzuschläge, sondern die Auftragslage entscheidet darüber, ob Betriebe Arbeitsplätze schaffen oder nicht. Und Branchenzuschläge werden auch nicht der Grund sein, dass Arbeitsplätze ins Ausland zu verlagert werden. Hier werden gerade Ängste bei den Beschäftigten geschürt – das ist nicht akzeptabel.
Die Arbeitgeberseite sollte endlich wieder gesellschaftliche Verantwortung entwickeln. Nur zufriedene und fair entlohnte Beschäftigte sind innovativ und engagiert. Das sollte endlich zur Kenntnis genommen werden.
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