Die betriebliche Mitbestimmung ist ein wesentlicher Bestandteil unserer sozialen Marktwirtschaft und ein zentraler Grundpfeiler der Sozialpartnerschaft. Doch was passiert, wenn die Digitalisierung zunehmend die Arbeitswelt verändert? Wie muss die betriebliche Mitbestimmung in Zeiten der Digitalisierung gestärkt werden? Diesen Fragen habe ich mich gemeinsam mit dem Vorsitzenden der grünen Bundestagsfraktion, Toni Hofreiter, in einem Gastbeitrag in der Frankfurter Rundschau gewidmet.
Mit der Digitalisierung werden sich Berufsbilder stark verändern. Daher steigen die Anforderungen der betrieblichen Weiterbildung und Qualifizierung. Daher, so eine erste Forderung, braucht es ein Recht auf Weiterbildung und eine stärkere Einbindung der Betriebs- und Personalräte in die Personalplanung.
Natürlich brauchen Beschäftigte gerade in den neu entstehenden digitalen Unternehmen bessere Möglichkeiten, Betriebsräte zu gründen. Daher fordern wir, dass die Bildung von Betriebsräten erleichtert werden muss, etwa indem Initiatoren gleich zu Beginn unter den Schutz des Betriebsverfassungsgesetzes gestellt werden.
Den wohl größten Einfluss in der Arbeitswelt hat die Digitalisierung auf die Arbeitsbedingungen. Während die körperlichen Belastungen abnehmen und mehr Zeitsouveränität entsteht, nehmen durch Smartphone, Laptop, Email oder Internet schon heute Arbeitsmenge und Arbeitsdichte stark zu. Arbeit und Freizeit verschwimmen zunehmend. Um den Betriebsräten an dieser Stelle ein scharfes Schwert an die Hand zu geben, wollen wir die Mitbestimmungsrechte bei der Arbeitsmenge stärken und weiterentwickeln. Außerdem fordern wir klare Stopp-Schilder und Mitbestimmungsrechte, wenn es um die Persönlichkeitsrechte der Beschäftigten beim Datenschutz und bei der Leistungskontrolle geht.
Arbeit und Digitalisierung: Betriebsräte für die Aufgaben des 21. Jahrhunderts stärken
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