GewerkschaftsGrün begrüßt es, dass in der Tarifrunde für die rund 2,3 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen ein in schwierigen Zeiten möglichst guter Abschluss erzielt werden konnte. Eine Zeitlang sah es nicht danach aus. Verantwortlich dafür war die Arbeitgeberseite, die so lange die Tarifverhandlungen blockiert hat, bis sich die Gewerkschaft ver.di gezwungen sah, in Zeiten von Corona zum Streik aufzurufen. Das kann nur als Armutszeugnis bezeichnet werden.
Am jetzt erzielten Tarifvertrag begrüßen wir vor allem, dass die niedrigen und mittleren Einkommensgruppen besonders von dem Abschluss profitieren werden. Die Corona-Prämie für alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst ist nur fair in diesen besonderen Zeiten, sie hätte aus unserer Sicht jedoch höher ausfallen dürfen. Besonders erfreulich ist, dass es ver.di gelungen ist, deutliche Verbesserungen für die Beschäftigten im Bereich der Pflege und Gesundheit und besonders in der Intensivpflege durchzusetzen. Was die Beschäftigten über eine bessere Bezahlung hinaus brauchen, sind bessere Arbeitsbedingungen – vor allem im Gesundheits- und Pflegebereich. Hier arbeiten die Beschäftigten seit Jahren an der Belastungsgrenze, denn es fehlt an Personal. Vor diesem Hintergrund begrüßen wir die Einigung bei den Arbeitszeiten im öffentlichen Dienst als erstes Signal in die richtige Richtung. In den ostdeutschen Kommunen wird immer noch eine Stunde länger gearbeitet als im Westen. In Schritten wird diese Ungerechtigkeit der Geschichte angehören. Und das ist gut so.
Die vergangenen Monate der Pandemie haben vielen Menschen bewusst gemacht, wer den Laden schon seit Jahren am Laufen hält. Diese öffentliche Anerkennung hat in den Tarifverhandlungen Rückenwind gegeben und diese Wertschätzung haben die Beschäftigten im Pflege- und Gesundheitsbereich wahrlich verdient.
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