Zur Ankündigung von Arbeitsministerin von der Leyen, dass den gekündigten bzw. von Kündigung bedrohten Beschäftigten der Drogeriemarktkette Schlecker von der Bundesagentur für Arbeit Umschulungen in die Altenpflege bzw. den Erzieherbereich angeboten werden sollen, erklärt Brigitte Pothmer, Sprecherin für Arbeitsmarktpolitik:
Zuallererst sollte sich die Bundesregierung über ihre ignoranten FDP-Minister hinwegsetzen und sich für die Gründung einer Transfergesellschaft einsetzen. Die Maßnahme mit dem Umschulungsangebot reicht nicht aus. Umschulungen in Mangelberufe gehören zum Standardangebot der Bundesagentur für Arbeit. Dadurch können auch für Schlecker-Frauen neue Perspektiven eröffnet werden – aber nur, wenn die Finanzierung voll gesichert ist. Hieran scheitern diese Qualifizierungen jedoch oft. Umschulungen im Bereich Altenpflege und Erziehung dauern in der Regel drei Jahre, die Bundesagentur bezahlt meist aber nur zwei davon. Mit keinem Wort hat die Ministerin erklärt, wie sie dieses Problem lösen will. Würde von der Leyen den Schlecker-Frauen wirklich helfen wollen, dann hätte sie auch die Übernahme der vollen Umschulungskosten versprechen müssen. So ist die Enttäuschung bei etlichen Gekündigten vorprogrammiert.
Für die Bundesregierung sind Frauenarbeitsplätze immer noch weniger Wert als Männerarbeitsplätze. Wenn es um die Opel-Männer geht, ist die Bundeskanzlerin zur Stelle. Wenn es um die Schlecker-Frauen geht, verweist sie auf die Bundesagentur für Arbeit. Frauen verdienen aber nicht nur den gleichen Lohn für gleiche Arbeit, sondern auch gleiche Hilfestellung wenn es um Jobs und Perspektiven geht.
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