Bundesweiter Tarif für die Caritas

Osnabrück – Die Gewerkschaftsgrünen unterstützen die Forderungen norddeutscher Caritas-Beschäftigter, endlich die bundesweite Tarifvereinbarung zu übernehmen. „Caritas-MitarbeiterInnen aus den Bistümern Hildesheim, Osnabrück und dem Offizialatsbezirk Oldenburg warten sei über 300 Tagen auf die Tariferhöhung, die anderen längst zugestanden ist“, wurde anlässlich einer Protestaktion vor dem Osnabrücker Stadttheater betont. Auch nach der dritten Verhandlungsrunde werde es von den betreffenden Caritas-Vertretungen bisher abgelehnt, die auf Bundesebene beschlossene Tariferhöhung für 2014 zu gewähren, die für 2015 solle um viele Monate verschoben werden. Das bedeute für die ohnehin nicht sonderlich hohen Einkommen der 42.000 Beschäftigten Gehaltseinbußen von zum Teil mehr als 1.000 Euro. Gefordert werden 3% mehr Lohn ab 1.7.2014 und 2,4% ab 1.3.2015 für alle sowie 60 Euro mehr Ausbildungsvergütung und 30 Tage Urlaub für alle.

Aus Sicht der Gewerkschaftsgrünen ist es überfällig, die an der Landesgrenze zu NRW um ca. 10% niedrigeren Pflegesätze anzugleichen. Im Bistum Osnabrück würden 50 katholische stationäre Altenhilfe-  bzw. Pflegeeinrichtungen betrieben, erfuhren die Gewerkschaftsgrünen von der dortigen Caritas. Aus dem Zeitraum 2014/2015 lägen Ergebnisse aus bisher 38 Pflegesatzverfahren vor. Dabei seien die Verhandlungsmöglichkeiten mit Schieds- und Klageverfahren in der  Regel in vollem Umfang ausgeschöpft worden. Durchschnittlich sei eine Budgetsteigerung von rund 4 Prozent erreicht worden, während die AOK Niedersachsen für 2013 lediglich Durchschnitt von 2,67 Prozent angegeben habe. Das positive Verhandlungsklima solle nicht durch „individuell fokussierten Druck von außen“ erschwert werden Während die katholischen Altenpflegeeinrichtungen aus dem Bistum Osnabrück über die höchsten Pflegesätze verfügend würden, sei die wirtschaftliche Situation in den meisten Einrichtungen angespannt. Das sei auf das „hohen tariflich abgesicherten Lohnniveau“ zurückzuführen. Drohende  gravierende Schieflagen sei immer wieder versucht worden, durch sog. „§-11-Anträge“ abzuwenden, die in der Regel einen Verzicht der  Mitarbeitenden auf Entgeltbestandteile beinhalten würden und für die eine 75%-Mehrheit der paritätisch besetzten  Entscheidungsgremien notwendig sei.. Klarer gesagt:  Die Mitarbeitenden erhalten erst Tarifsteigerungen, um dann wieder  darauf zu verzichten. Mit den jetzigen Vorschlägen in den Tarifverhandlungen solle Sicherheit und Verlässlichkeit geschaffen werden.

Für den Vermittlungsausschuss am 4. Februar sowie tags darauf die  Regionalkommission Nord sprechen sich die Gewerkschaftsgrünen sich für einen Anschluss aus, der der Würde der Arbeit in der Pflege gerecht würde. Dafür seien von den niedersächsischen Kassen die Pflegesätze deutlich anzuheben.

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