Die Bremische Bürgerschaft hat einen umlagefinanzierten Ausbildungsunterstützungsfond auf den Weg gebracht und damit ein wichtiges ausbildungspolitisches Projekt aus dem Koalitionsvertrag „Vereinbarung zur Zusammenarbeit in einer Regierungskoalition“ umgesetzt.
Henrike Müller, stellv. Fraktionsvorsitzende und arbeitsmarktpolitische Sprecherin B90/GRÜNE Bremen zum beschlossenen Gesetzesentwurf: „Unser Beschluss für den Ausbildungsunterstützungsfond bietet die Chance den Ausbildungsmarkt in Bremen und Bremerhaven deutlich zu verbessern. Für Auszubildende und Unternehmen werden mit Hilfe des Fonds diverse Unterstützungsprogramme realisiert, die die duale Ausbildung attraktiver machen und Auszubildende zu Fachkräften qualifizieren.“
Wie funktioniert der Ausbildungsfonds?
Es wird eine Umlage in Höhe von bis zu max. 0,3% der Bruttolohnsumme erhoben.
D.h. wird zum Beispiel eine Bruttolohnsumme pro Jahr von 1.000.000 Mio. Euro aufgewendet, zahlt das Unternehmen 3.000,-€ pro Jahr in den Ausbildungsunterstützungsfonds.
Müssen alle Betriebe zahlen?
Ja, ausgenommen sind nur Kleinstbetriebe und Branchen, die ein eigenes Umlagesystem haben, z.B. über einen Tarifvertrag. Das gilt z.B. im Bauhauptgewerbe (SOKA Bau) oder in Teilen der Pflege.
Wer bekommt etwas zurück?
Pro Azubi bekommt ein Ausbildungsbetrieb zwischen 1.500,-€ bis 2.500,-€ pro Jahr erstattet (der finale Betrag steht im endgültigen Gesetzestext, der noch nicht vorliegt).
Marcel Richter Beisitzer im Bundesvorstand GewerkschaftsGrün zum Ausbildungsunterstützungsfond: „Bremen macht’s vor, was gesamten Bundesgebiet Schule machen sollte! Ein Ausbildungsunterstützungsfond schafft Sicherheit und stärkt die zukunftsgerichtete Ausbildung„.
Heute in Bremen – morgen bundesweit?!
Jetzt stellen wir uns die Frage: Ist ein umlagefinanzierter Ausbildungsfonds auch bundesweit umsetzbar? Wir von GewerkschaftsGrün mein ja, es ist ein gutes und dringend notwendiges Instrument für das gesamte Bundesgebiet. Aktuell können in Deutschland schon jetzt über Millionen Arbeitsstellen nicht besetzt werden und 22.000 Ausbildungssuchende sind unversorgt. Ob in Bremen oder in anderen Bundesländern, es bleibt eine Herausforderung für ganz Deutschland und ein umlagefinanzierter Ausbildungsfonds ist Teil der Lösung.
Stellungnahme des DGB zum Ausbildungsunterstützungsfonds in Bremen:
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